Der ultimative Leitfaden für gesunde Euter
Prävention, Früherkennung und Behandlung von Mastitis
UnDDER Control® bietet Ihnen eine Orientierungshilfe bei der Frage, wie man Euterentzündungen bei Kühen effektiv vorbeugen und wie man die bestmögliche Gesundheitsvorsorge für jede Kuh sicherstellen kann.
MANAGEMENT VON TROCKENSTEHZEITEN:
Weichenstellung für die
nächste Laktation.
Die Trockenstehzeit ist die Zeit der Ruhe und Erholung für die Milchkuh und ihr am meisten beanspruchtes Organ: das Euter. Euterentzündungen, die eventuell noch vorhanden sind, können nun ausheilen. Andererseits besteht auch ein Risiko für neue intramammären Infektionen. Um die Zahl der Neuinfektionen einzudämmen, ist die Optimierung des Trockensteher-Managements entscheidend.
Früherkennung
von Mastitis
Das Monitoringsystem SenseHub® von MSD gibt Ihnen frühzeitig Hinweise, die auf eine mögliche Mastitis schließen lassen. So können Sie dem betroffenen Tier schon frühzeitig mit z.B. Entzündungshemmern und Schmerzmitteln helfen und Antibiotika können eingespart werden.
Unsere Monitoringlösungen
MASTITIS-BEHANDLUNG:
Bekämpfung von
Krankheitserregern – Linderung
der Symptome.
Vor der Behandlung muss entschieden werden, ob eine Antibiotikatherapie sinnvoll ist. Ist eine Antibiotikabehandlung unumgänglich, gibt es wirksame Therapiekonzepte, die auch das Tierwohl unterstützen. Ihr Tierarzt berät Sie bei der Wahl der richtigen Behandlung.
Mastitis-Prävention während der Laktation
Die Entstehung einer Mastitis während der Laktation kann durch das richtige Management der folgenden Faktoren verhindert werden:
Vorbeugung während des Trockenstehens
In der Trockenstehzeit, wenn die Kühe nicht gemolken werden, sind bis zu 23% der Zitzenkanäle nicht auf natürliche Weise geschlossen¹.
23% der Zitzenkanäle sind auch sechs Wochen nach der Trockenstehzeit noch nicht durch einen natürlichen Keratinpfropf verschlossen.1
73% weniger intramammäre Neuinfektionen nach dem Kalben bei Verwendung von Zitzenversiegelungen.2
1. Dingwell et al: Association of cow and quarter-level factors at drying-off with new intramammary infections during the dry period; Preventive Veterinary Medicine 63 (2004)
2. A. R. Rabiee und I. J. Lean: The effect of internal teat sealant products (Teatseal and Orbeseal) on intramammary infection, clinical mastitis, and somatic cell counts in lactating dairy cows: A meta-analysis; Journal of Dairy Science (2013)
Durch die offenen Zitzenkanäle können leicht Erreger eindringen und zu einer Euterentzündung führen. Die Entzündung bleibt während der Trockenstehzeit meist unbemerkt und wird erst nach dem Kalben entdeckt.
Ist das Euter zum Zeitpunkt des Trockenstellens gesund und erfüllt der Bestand weitere Kriterien für eine gute Eutergesundheit, kann das Risiko für Neuinfektion während der Trockenstehzeit durch die ausschließliche Verwendung antibiotikafreier Zitzenversiegler reduziert werden.
Zitzenversiegler dienen als mechanische Barriere, wenn sie in den Zitzenkanal eingebracht werden und verhindern so das Eindringen von Krankheitserregern in die Zitzen.
- Um die Trockenstehzeit so sicher wie möglich zu gestalten, ist es wichtig, jede Kuh mit einem Zitzenversiegler zu schützen.
- Auch Kühe, die bereits Antibiotika zum Trockenstellen erhalten haben, können danach mit einem Zitzenversiegler versehen werden.
Vorbeugung während des Trockenstehens
Bei erstlaktierenden kommt der Trockenstehzeit eine besondere Bedeutung zu. Ihre Euter und ihre Milchleistung befinden sich noch in der Entwicklung. Dazu brauchen sie viele Nährstoffe und Zeit. Eine Verlängerung der Trockenstehzeit auf 8 Wochen ist daher für junge Kühe empfehlenswert.
SENSEHUB®
SenseHub® Dairy für Milchviehhalter kann frühzeitig Hinweise auf Gesundheitsprobleme, wie z.B. Mastitis geben, sodass diese in einem frühen Stadium erkannt werden können.
Es wird empfohlen, dass Tierarzt und Landwirt eng zusammenarbeiten, um die Gesundheit jedes einzelnen Tieres und des gesamten Bestandes sicherzustellen3.
KRANKHEITSMANAGEMENT
Es lohnt sich, den Gesundheitszustand des Bestandes ständig zu
überwachen, um das Infektionsrisiko zu verringern3.
3. Dieses Produkt ist nicht für die Diagnose, Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten bei Tieren bestimmt. Für die Diagnose, Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten bei Tieren konsultieren Sie bitte Ihren Tierarzt. Die Genauigkeit der mit diesem Produkt erfassten und dargestellten Daten stimmt nicht notwendigerweise mit der von medizinischen Geräten oder wissenschaftlichen Messgeräten überein.
Risikobewertung
Beim Management der Eutergesundheit des Bestandes sind eine Reihe
verschiedener Aspekte zu beachten:
Beseitigen Sie alle Stressfaktoren in der täglichen Routine, z.B. Hitzestress, Schmerzen, Unbehagen, problematische Unterbringung und Überbelegung.
Die Transitphase sollte so reibungslos wie möglich erfolgen, z.B. durch Fütterung, die an den Body Conditioning Score (BCS)
angepasst ist und das richtige Verhältnis von Mineralien und Vitaminen aufweist und durch eine ruhige, saubere, Abkalbeumgebung in Sichtkontakt zur Herde.
Stellen Sie sicher, dass die Kühe stets korrekt gemolken werden: Melkmaschine, Vakuum, Hygiene (Umgebung, Maschine, Euter/Zitzen) und Zitzenenden sind zu prüfen.
Überwachen Sie routinemäßig die Euter und die Milch mit bakteriellen Untersuchungen zur Ermittlung von Krankheitserregern und Übertragungswegen.
Wiederherstellung der Gesundheit
Wenn bei einer Kuh eine Mastitis diagnostiziert wird, sollten Sie sich immer auf die Suche nach der Ursache machen.
- Je früher die Mastitis erkannt wird, desto besser. Sie können die Behandlung mit nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAID) beginnen, um Schmerzen und Entzündung zu lindern.
- Lassen Sie steril entnommene Viertelgemelksproben untersuchen, um den verursachenden Erreger zu identifizieren und gemeinsam mit Ihrer:m Tierärzt:in zu entscheiden, ob ein – und wenn ja welches- lokales Antibiotikum (Eutertube) erforderlich ist.
- Kühe mit schweren klinischen Symptomen benötigen eine systemische Antibiotika- und NSAID-Behandlung sowie ggf. unterstützende Maßnahmen wie Drenschen.
Antibiotika
In den meisten Fällen wird eine Mastitis durch sogenannte „gram-positive“ Bakterien im Euter verursacht und in der Regel mit lokalen Antibiotika (Eutertuben) behandelt.
Milchprobentests vom infizierten Euterviertel helfen bei der Wahl
der richtigen Behandlung.
Mastitis, die durch gram-positive Bakterien verursacht wird, kann wirkungsvoll mit einer Kombination aus entzündungshemmenden Medikamenten und Eutertuben behandelt werden, die speziell gegen die nachgewiesenen Erreger wirken.
Mastitis, die durch gram-negative Bakterien verursacht wird, erfordert häufig eine systemische (Injektion unter die Haut) Behandlung mit Antibiotika und entzündungshemmenden Medikamenten.
ENTSCHEIDUNGSHILFE FÜR DAS MASTITIS-MANAGEMENT
Erfolgsgeschichten
Hier möchten wir Ihnen drei Landwirte vorstellen, die durch die Umsetzung verschiedenster Maßnahmen die Eutergesundheit und Milchleistung auf Ihren Betrieben deutlich verbessern konnten. Dank ihrer besonders innovativen und smarten Lösungen wurde Ihnen der Preis der Tiergesundheit 2021 in der Kategorie „Eutergesundheit“ verliehen. Vielleicht sind Sie eine:r der nächsten Gewinner:innen? Erfahren Sie hier mehr und bewerben Sie sich!
Betrieb Nöhren
Timo Nöhren hält 150 Milchkühe. Sauberkeit und Hygiene in Melkstand und Stall sind ihm besonders wichtig. Durch die Umstellung auf selektives Trockenstellen konnte er den Antibiotikaeinsatz deutlich reduzieren.
Betrieb Meppen
Fraederk Meppen bewirtschaftet einen Betrieb in Ostfriesland. Durch umfangreiche Veränderungen im Melkstand konnte er die mittlere Zellzahl von 180.000 Zellen in kurzer Zeit auf ca. 60.000 Zellen senken.
Betrieb Borchers
95 Kühe betreut Malte Borchers. Durch viele kleine, smarte Veränderungen konnte er die Eutergesundheit soweit verbessern, dass 80% seiner Kühe ohne Antibiotika trockengestellt werden können.