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Update der globalen Impfleitlinien: Impfen Sie nach den aktuellen Empfehlungen?

Die „World Small Animal Veterinary Association“ (WSAVA) verfasst weltweit gültige Impfempfehlungen, die als Entscheidungshilfe für Tierärzte*innen und als Grundlage für nationale Richtlinien (in Deutschland die der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet)) dienen. Hier erfahren Sie, was sich bei der jüngsten Aktualisierung geändert hat und welche Konsequenzen das für Ihre Impfpraxis haben könnte.

Als Core-Impfungen galten bisher die Impfungen, die alle Hunde und Katzen unabhängig ihres Wohnorts erhalten sollen. Nach den neuen Guidelines zählen zu den Core-Impfungen auch Impfungen, die alle Tiere NACH Berücksichtigung des Standortes und der Haltungsform erhalten sollen.

Die Leptospiroseimpfung ist nun eine Core-Impfung: Zu jeder Zeit sollte jeder Hund, der sich in einem Gebiet aufhält, in dem die Krankheit vorkommt, d.h. auch in Deutschland, vor dieser lebensbedrohliche Zoonose geschützt sein.

Aufgrund der neuen Definition von Core-Impfungen bleibt die Tollwutimpfung global eine Core-Impfung: Die Impfung wird in Endemiegebieten sowohl für Hunde als auch für Katzen als unerlässlich angesehen, auch falls nationale gesetzliche Vorschriften fehlen. In Deutschland wird die Tollwutimpfung nach der StIKo Vet zu den Non-Core-Vakzinierungen gezählt, da die terrestrische Tollwut hierzulande getilgt ist. Es gilt jedoch zu beachten, dass nach der nationale Tollwutverordnung zum Schutz von Menschen und Tieren, ungeimpften Tieren nach wie vor massive behördliche Maßnahmen drohen, für den Fall eines Kontaktes mit einem tollwütigen oder seuchenverdächtigen Tier. Zudem dürfen nur gegen Tollwut geimpfte Tiere innergemeinschaftlich verbracht werden.

In Endemiegebieten zählt zudem nun die Impfung gegen das feline Leukämievirus (FeLV) bei Katzen unter einem Jahr und bei Freigängern als Core-Impfungen. 

Auch unter den Non-Core-Impfungen gibt es Veränderungen: Beim Hund gehört hierzu neuerdings u.a. die Impfung gegen die canine Leishmaniose. Diese wurde in den vorherigen Leitlinien aus 2016 noch nicht klassifiziert. Durch die weltweite Ausbreitung der Sandmücke und Leishmania infantum nimmt jedoch die Impfung neben einer adäquaten Parasitenprophylaxe an Bedeutung zu, auch unter dem One-Health- Ansatz. Non-Core-Impfungen sollten Tiere erhalten, deren geografischer Standort und/oder Lebensweise ein erhöhtes Infektionsrisiko bedeutet.  

HundeKatzen
Core-ImpfungenStaupe
Parvovirose
Hepatitis Contagiosa Canis
Tollwut
Leptospirose
Feline Parvovirose
Felines Calicivirus
Felines Herpesvirus
Tollwut
Felines Leukämievirus (FeLV)
Non-Core-ImpfungenCanines Parainfluenzavirus
Bordetella Bronchiseptica
Canines Influenzavirus
Borreliose
Leishmaniose
Canines Herpesvirus

Felines Immundefizienz-Virus (FIV)
Chlamydophila felis
Bordetella Bronchiseptica



Nicht empfohlenCanines Coronavirus
Giardien
Microsporum canis
Feline infektiöse Peritonitis (FIP)
Giardien
Microsporum canis


Farbig markiert sind die Änderungen im Vergleich zu den letzten Leitlinien aus 2016.

Die WSAVA warnt ausdrücklich vor einem mangelnden Impfschutz bei Welpen bedingt durch hohe maternale Antikörperspiegel zum Zeitpunkt der Grundimmunisierung. Werden Welpen mit herkömmlichen Impfstoffen geimpft, können maternale Antikörper die Wirksamkeit der Impfung herabsetzen. Um bei Verwendung dieser Impfstoffe einen sicheren Schutz für alle Welpen zu gewährleisten, empfiehlt die WASVA einen früheren Zeitpunkt für die erste Auffrischungsimpfung nach der Grundimmunisierung: Anstatt im Alter von 6-12 Monaten, soll nun die Auffrischungsimpfung bereits nach 26 Wochen erfolgen. So sollen alle Welpen über einen genügend hohen Schutz verfügen, bevor sie in das übliche Impfintervall (meist von 3 Jahren) übergehen. Dies gilt jedoch nicht, wenn der speziell entwickelte Welpenimpfstoff Nobivac® DP PLUS verwendet wird. Da dieser in der Lage ist hohe maternale Antikörperspiegel zu durchbrechen, sind Welpen sicher geschützt und es kann von der zusätzlichen Auffrischungsimpfung abgesehen werden.

  • Die Leptospirose ist in Deutschland endemisch und daher sollte jeder Ihrer Patienten zu jeder Zeit geschützt sein. Der Einsatz von neuen Impfstoffen, die möglichst viele Serovare enthalten, wird empfohlen.
  • Welpen sicher schützen: Nach der Grundimmunisierung (8., 12., 16. Lebenswoche) mit herkömmlichen Impfstoffen wird eine weitere Auffrischungsimpfung nach bereits 26 Wochen empfohlen. Es sei denn Sie impfen gleich mit dem speziellen Welpenimpfstoff Nobivac® DP PLUS.
  • Die Leishmaniose breitet sich weiter aus und rückt näher an unsere Grenzen. Neben einer Sandmückenprophylaxe sollten Hunde eine Impfung vor der Reise in ein Endemiegebiet (z.B. an den Gardasee) erhalten.

Mit dem Nobivac® Impfstoffportfolio nach den neuesten Empfehlungen impfen::

  • Leptospirose ist Core: Vielfachschutz* mit Nobivac® L4
    *gegen 4 Serovare + 2 (durch Kreuzprotektion)
  • Sicherer Welpenschutz: Nobivac® DP PLUS erzielt eine belastbare Immunität auch bei Welpen mit hohen maternalen Antikörperspiegeln und kann bereits ab der 4. Lebenswoche angewendet werden.
  • Leishmanioseschutz nimmt an Bedeutung zu: LetiFend® ist der einzige Impfstoff, der mit nur einer Applikation für ein Jahr schützt.

Weitere ausführliche Informationen zu diesen Impfstoffen finden Sie hier:


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