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Forschung beweist: Propentofyllin verbessert die Lebensqualität von Patienten mit Kaniner kognitiver Dysfunktion
Der neueste Übersichtsartikels „Propentofyllin – Ein wichtiger Helfer in der tiermedizinischen Geriatrie.“ von Berk, Wingender und Bröer1 beschreibt den Forschungsstand zur Kaninen kognitiven Dysfunktion. Wir haben für Sie alle praxisrelevanten Ergebnisse hier zusammengetragen.
Die kognitive Dysfunktion bei Hunden (im Englischen auch als auch „canine cognitive dysfunction sydrome (CCD oder CCDS bezeichnet)), auch bekannt als Hunde-Demenz, ist eine häufige geriatrische Erkrankung, die mit der Alzheimer-Krankheit beim Menschen vergleichbar ist2-4. Die CCD ist durch die Ansammlung von Amyloid im Gehirn gekennzeichnet, dies bedingt eine progressive, zerebrale und kortikale Atrophie des Gehirns, die letztendlich zu kognitivem Abbau führt5,6. Die Prävalenz von CCD liegt bei etwa 14,2 % in der Hundebevölkerung, wird aber oft unterdiagnostiziert7.
Häufig werden typische Symptome einer CCD, wie z.B. nächtliche Unruhe, Vokalisieren, Phasen von geistiger Abwesenheit, sowie Desorientierung, Lethargie, Schwerhörigkeit und gedämpfte Reflexe als typische Alterserscheinungen eingestuft und nicht weiter beachtet oder behandelt. Meist fällt als erstes Symptom beim Hund das Fixieren eines Objektes mit einem starren Blick auf. Sollte dieses Verhalten wiederkehrend beschrieben werden, ist es als Kardinalsymptom zu bewerten und zeigt sehr verlässlich das Initialstadium einer kognitiven Dysfunktion an8.
Der Grad der CCD kann mit Hilfe von Verhaltensfragebögen, wie beispielsweise dem Canine Cognitive Scale (=CCAS), Canine Cognitive Dysfunction Rating scale (=CCDR)* oder CAnine DEmentia Scale (= CADES) recht schnell eingeschätzt werden9-11. Unterstützt wird der Verdacht und die Diagnose durch umfangreiche Labordiagnostik zum differenzialdiagnostischen Ausschluss anderer Erkrankungen, die für die vorliegenden klinischen Symptome verantwortlich sein könnten.
Wichtig zu beachten ist, dass eine frühzeitige Diagnose und Behandlung die Lebensqualität und Prognose von Hunden mit CCD verbessern können.
Karsivan® erweist sich dabei als vielversprechend, um die kognitive Funktion bei Hunden mit CCD zu verbessern.
Der Wirkstoff Propentofyllin (PP) ist bereits seit 1991 auf dem Markt und verbessert die Durchblutung des Gehirns, indem es die Fließeigenschaften des Blutes durch Veränderung der Thrombozytenaggregation verbessert12,13. Es ist ein Xanthinderivat und gehört zu den Vasodilatatoren mit zentraler und peripherer Wirkung. Studien an Ratten konnten zeigen, dass PP Gliazellen aktiviert und dadurch entzündliche Prozesse im Gehirn reduziert sowie neuronale Vernarbungen vermeidet und vor ischämischen Schäden schützt, wodurch das Infarktrisiko gesenkt wird14,15. Die klinische Studienlage in der Tiermedizin war bisher recht überschaubar.
Daher untersucht eine aktuelle, noch nicht veröffentlichte Studie der FU Berlin in Zusammenarbeit mit BrainCheck.Pet® den Einsatz von Propentofyllin beim geriatrischen Hund anhand epidemiologischer Daten. Erste Ergebnisse dieser retroperspektiven Studie konnten zeigen, dass PP bei dreimonatiger Dauergabe die geistige Leistungsfähigkeit und den mentalen Status verbesserte, ebenso waren die klinischen Symptome der CCD rückläufig und Impulsivität und Hyperaktivität wurden reduziert. Zur Beurteilung der Effekte wurden die angeratenen, validierten Fragebögen genutzt und Verhaltens-Scores in einem verblindeten Studiendesign miteinander verglichen. Der CCD-Score verschob sich, bei fast allen Hunden, von erkrankt zu gefährdet bis normal. Zudem berichteten viele Tierbesitzer:innen von positiven Effekten, wie z.B., dass ihr Hund wesentlich interessierter und aufmerksamer war. Auch für die Tierbesitzer war der Alltag mit ihrem Hund wieder lebenswerter.
Ein weiterer Vorteil von Karsivan® ist, dass Nebenwirkungen nur selten auftreten und damit eine sichere Therapieoption von CCD darstellt. Sollten Nebenwirkungen, wie z.B. Utikaria, Ataxie, Hyperaktivität oder Atemnot auftreten, verschwinden die Symptome mit dem abrupten Absetzten des Medikaments. (Andere Medikamente, die zur Behandlung von CCD eingesetzt werden können, sind Selegilin, Adrafinil, Gabapentin, Pregabalin und Levetiracetam. Es gilt zu beachten, dass es sich bei Adrafinil, Gabapentin und Pregabalin um Humanpräparate handelt, die keine Zulassung in der Veterinärmedizin haben und es daher einer Off-Label-Anwendung bedarf).
Wissenschaft für Ihre Praxis
Regelmäßige „Alters-Check-ups“ sind der Grundstein für die frühzeitige Erkennung von Veränderungen. Je eher die Behandlung von Alterserkrankungen begonnen wird, umso länger die Lebenserwartung.
Im Falle der Kaninen Kognitiven Dysfunktion wird für das Management ein multimodaler Ansatz, der Medikamente, neurodiätetische Maßnahmen und Veränderungen des Lebensstils umfasst, empfohlen. Mit diesem individuellen Therapieplan lässt sich das Zusammenleben mit dem älteren Vierbeiner für Hund und Besitzer erheblich verbessern.
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