Vetalgin® 500 mg/ml

Injektionslösung für Pferde, Rinder, Schweine und Hunde – Analgetikum, Spasmolytikum, Antipyretikum (Metamizol)

Zusammensetzung

1 ml Injektionslösung enthält:

Wirkstoff(e):
Metamizol-Natrium 1H2O 500,0 mg

Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des Mittels erforderlich ist:
Benzylalkohol 30 mg

Klare, farblose Injektionslösung

Anwendungsgebiet(e)

Hunde:
Krankheitszustände, bei denen eine positive Beeinflussung durch die analgetische, antipyretische, antiphlogistische und/oder spasmolytische Wirkung von Metamizol zu erwarten ist. Dazu gehören im Besonderen akute und chronische Arthritiden, rheumatische Zustände der Muskulatur und der Gelenke, Neuritiden, Neuralgien und Tendovaginitiden.

Pferde, Rinder, Schweine:
Krankheitszustände, bei denen eine positive Beeinflussung durch die analgetische, antipyretische, spasmolytische und/oder antiphlogistische Wirkung von Metamizol zu erwarten ist.
Dazu gehören im Besonderen:
– Schmerzbehandlung bei Kolikformen unterschiedlicher Genese oder sonstigen krampfartigen Zuständen der Bauchhöhlenregion bei Pferd und Rind,
– Lumbago,
– Schlundverstopfung,
– fieberhafte Erkrankungen, wie schwere Mastitiden, MMA (Mastitis-Metritis-Agalaktie) -Komplex, Schweineinfluenza,
– akute und chronische Arthritiden, rheumatische Zustände der Muskulatur und der Gelenke, Neuritiden, Neuralgien und Tendovaginitiden.

Gegenanzeigen

Bei folgenden Zuständen soll Vetalgin® nicht angewendet werden:
– Vorliegen von Magen-Darm-Ulcera
– chronischen gastrointestinalen Störungen
– Störungen des hämatopoetischen Systems
– Niereninsuffizienz
– Koagulopathien
– Bronchialasthma

Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.

Nebenwirkungen

Nach intramuskulärer Anwendung können vorübergehende Schmerzreaktionen an der Injektionsstelle auftreten.
Insbesondere die langfristige und hochdosierte Anwendung von Vetalgin® kann das Auftreten folgender Nebenwirkungen begünstigen:
– Reizungen und Gefahr von Blutungen im Magen-Darm-Trakt
– Beeinträchtigung der Nierenfunktion
– Blutbildveränderungen, Leukozytendepression
– allergische Reaktionen
– Bronchospasmen bei disponierten Tieren
Bei längerfristiger Anwendung ist das Blutbild zu kontrollieren.

Falls Sie eine Nebenwirkung, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung

Hund:
langsame intravenöse und intramuskuläre Anwendung
20 – 50 mg Metamizol-Natrium/kg KGW, entsprechend 0,04 – 0,1 ml Vetalgin® pro kg KGW

Pferd:
langsame intravenöse Anwendung
20 – 50 mg Metamizol-Natrium/kg KGW, entsprechend 2 – 5 ml Vetalgin® pro 50 kg KGW

Rind:
langsame intravenöse Anwendung
20 – 40 mg Metamizol-Natrium/kg KGW, entsprechend 2 – 4 ml Vetalgin® pro 50 kg KGW

Schwein:
langsame intravenöse und intramuskuläre Anwendung
15 – 50 mg Metamizol-Natrium/kg KGW, entsprechend 0,3 – 1 ml Vetalgin® pro 10 kg KGW

Hinweise für die richtige Anwendung

Die angegebenen Dosen sind Einzeldosen und können bei Bedarf im Abstand von 8 Stunden wiederholt werden.

Wartezeit

Rind (i.v.):
essbare Gewebe 12 Tage
Milch 4 Tage

Pferd (i.v.):
essbare Gewebe 12 Tage

Schwein (i.v., i.m.):
essbare Gewebe 15 Tage

Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.

Besondere Lagerungshinweise

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Für dieses Tierarzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Das Arzneimittel nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden.
Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage
Nach Ablauf dieser Frist sind im Behältnis verbleibende Reste des Arzneimittels zu verwerfen.

Besondere Warnhinweise

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:
Wegen der möglichen Schockgefahr sollte bei intravenöser Anwendung von Vetalgin® besonders langsam injiziert werden.
Nicht subkutan anwenden, da hierbei Gewebsreizungen auftreten können.
Hypotone oder instabile Kreislaufsituationen erfordern eine strenge Indikationsstellung.

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:
Die Anwendung in der Spätphase der Trächtigkeit erfordert eine strenge Indikationsstellung.
Die Metaboliten von Metamizol überwinden die Plazentaschranke und gehen in die Milch über.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Bei gleichzeitiger Anwendung von Induktoren der Lebermikrosomenenzyme (z. B. Barbiturate, Phenylbutazon) wird die Halbwertszeit von Metamizol und damit die Wirkungsdauer verkürzt.
Die gleichzeitige Gabe von Neuroleptika, insbesondere Phenothiazinderivaten, kann zu schwerer Hypothermie führen.
Weiterhin steigt die Gefahr gastrointestinaler Blutungen bei gleichzeitiger Anwendung von Glucocorticoiden. Die diuretische Wirkung von Furosemid wird abgeschwächt. Gleichzeitige Gabe von anderen schwachen Analgetika verstärkt die Wirkungen und Nebenwirkungen von Metamizol.

Überdosierungen (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich:
Im Fall einer akuten Überdosierung kommt es zu starkem Speichelfluss, Erbrechen, Blutdruckabfall, Kreislaufkollaps. Zunächst zeigen sich erhöhte Atemfrequenz und Krämpfe, später kommt es zu Koma und Atemlähmung.
Bei Anzeichen einer Überdosierung ist Vetalgin® sofort abzusetzen, die Behandlung erfolgt symptomatisch.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialien, sofern erforderlich

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

Handelsformen

100 ml Injektionslösung

Verschreibungspflichtig

Stand

Februar 2009