Panacur® SR Bolus 12g

Intraruminales System mit kontinuierlicher Freigabe für Rinder – Breitbandanthelminthikum (Fenbendazol), inkl. Kunststoff-Applikator

Zusammensetzung

Wirkstoff(e):

1 Bolus enthält:
arzneilich wirksamer Bestandteil:
Fenbendazol 12 g

Anwendungsgebiet(e)

Zur Behandlung, Kontrolle und Prophylaxe von gastrointestinalen Nematodeninfektionen bei Rindern wie:
Ostertagia spp.,
Trichostrongylus spp.,
Haemonchus spp.,
Cooperia spp. und
Oesophagostomum spp.

Durch Dictyocaulus viviparus verursachte Lungenerkrankungen werden durch den Einsatz des Panacur® SR Bolus kontrolliert.
Zur Anwendung bei wiederkäuenden Rindern in ihrer ersten Weideperiode, mit einem Gewicht zwischen 100 kg und 300 kg Körpergewicht am Tag der Eingabe.
Bei der Behandlung zum Zeitpunkt des Weideauftriebs wird durch den Bolus eine parasitär bedingte Gastroenteritis über die gesamte Weideperiode durch Verminderung der Anzahl infektiöser Larven auf der Weide kontrolliert.
Diese Reduzierung der Weideverseuchung im Herbst vermindert das Risiko der Ansammlung von Ostertagia-Larven, die bei ausreichender Anzahl für die Winterostertagiose verantwortlich sind.
Bei Verabreichung zu einem späteren Abschnitt der Weideperiode ist der Bolus wirksam gegen manifeste parasitäre Infektionen und behält seinen prophylaktischen Effekt bis zu 140 Tagen nach Eingabe.
Diese Zeitspanne kann sich vermindern, wenn die Rinder auf eine stark mit Larven verseuchte Weide gebracht werden.

Gegenanzeigen

Nicht bei Präruminanten oder Rindern jünger als 3 Monate anwenden.

Nebenwirkungen

Keine bekannt.

Falls Sie eine Nebenwirkung, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung

1 Bolus pro Tier zur oralen Anwendung vor Weideauftrieb.

Ebenso können Tiere, die bereits auf der Weide stehen, noch während der Weidesaison mit dem Bolus behandelt werden.

Alle Tiere einer Herde, die auf einer Weide stehen, müssen mit dem Panacur® SR Bolus behandelt werden, um den bestmöglichen Erfolg des Systems sicherzustellen.

Alle hinzugekommenen Tiere in der Herde müssen ebenfalls vor Weideauftrieb mit dem Panacur® SR Bolus behandelt werden.

Hinweise für die richtige Anwendung

Zur Eingabe des Bolus wird die Anwendung des Panacur® SR Bolus Applikator empfohlen, mit dessen Hilfe der Bolus unkompliziert in den oberen Oesophagusteil verbracht wird.
Dazu wird ein Bolus in den Applikator eingeführt.
Das Tier wird festgehalten, der Hals gestreckt und der Kopf nach vorn gezogen.
Der Applikator wird von vorn in das Maul eingeführt und stetig aber schonend über den Zungengrund geschoben.
Während der Kopf angehoben gehalten wird und der Hals gestreckt wird kommt es zum Abschlucken des Applikatorendes durch das Tier, erkennbar durch eine leichtere Führung des Applikators durch den Schlund.
Dann wird der Bolus durch Drücken des Auslösers in die Speiseröhre freigesetzt.

Siehe auch Hinweise unter „Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren“.

Wartezeit

Essbare Gewebe: 200 Tage
Nicht bei tragenden und laktierenden Tieren einsetzen die der Milchgewinnung dienen.

Besondere Lagerungshinweise

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Trocken und nicht über 25 °C lagern.

Besondere Warnhinweise

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Bei der Applikation des Bolus darf keine Gewalt angewendet werden.

Um sicherzustellen, dass der Bolus abgeschluckt wurde, muss das Tier über einen kurzen Zeitraum beobachtet werden.
Aufgrund des Metallgehaltes des Bolus kann seine korrekte Position durch ein Metallsuchgerät überprüft werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Nach der Anwendung Hände waschen.

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:
Nicht bei tragenden und laktierenden Tieren einsetzen die der Milchgewinnung dienen.

Besondere Warnhinweise:
Falls ein behandeltes Tier im Verlauf der Saison verkauft wird, ist der Käufer über das Datum der Behandlung aufzuklären.
Bei einer Untersuchung auf Fremdkörper durch ein Metallsuchgerät kann der Bolus interferieren.
Die Immunität gegenüber Nematoden hängt von der ausreichenden Infektionsexposition ab.
Obgleich nicht der Normalfall, können Umstände auftreten, in denen anthelminthische Kontrollmaßnahmen die Anfälligkeit von Rindern gegen eine Reinfektion erhöhen.
Die Tiere können einem Risiko am Ende der ersten Weidesaison unterliegen, sofern diese lang ist oder auch im nachfolgenden Jahr, wenn sie auf stark verseuchte Weiden gebracht werden.
In diesen Fällen können weitere Kontrollmaßnahmen nötig werden.

Folgende Situationen sollten vermieden werden, da diese zur Erhöhung der Resistenz und letztendlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können:
– zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Substanzklasse über einen längeren Zeitraum.
Bei Verdacht auf Anthelminthika-Resistenz sollten weiterführende Untersuchungen mit geeigneten Tests (z.B. Eizahlreduktionstest) durchgeführt werden. Falls die Testergebnisse deutlich auf die Resistenz gegenüber einem bestimmten Anthelminthikum hinweisen, sollte ein Anthelminthikum aus einer anderen Substanzklasse und mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus Verwendung finden.

In sehr seltenen Fällen können bei nicht bestimmungsgemäßer Anwendung leichte bis schwerwiegende Schädigungen der Speiseröhre auftreten.

 

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Erfolgt eine Impfung gegen Lungenwürmer vor Weideauftrieb, sollte der Bolus frühestens 14 Tage nach Verabreichung der zweiten Impfdosis verabreicht werden.
Der Panacur® SR Bolus ist bisher nicht auf Wechselwirkungen mit anderen Tierarzneimitteln in Bolus-Form überprüft worden.
Daher ist die gemeinsame Anwendung mit anderen Arznei-Boli nicht empfehlenswert.

Überdosierungen (Symptome, Nofallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich:
Aufgrund der guten Verträglichkeit von Fenbendazol sind keine Notfallmaßnahmen erforderlich.

Inkompatibilitäten:
Keine bekannt

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialien, sofern erforderlich

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

Handelsformen

Karton mit 10 Boli

Verschreibungspflichtig

Stand

Juli 2015