AquaVac® RELERA
Konzentrat zur Herstellung einer Tauchbadsuspension / Injektionssuspension für Regenbogenforellen (Onchorhynchus mykiss) – Rotmaulseuche-Impfstoff, bivalent, inaktiviert (Yersinia ruckeri)
Bezeichnung des Tierarzneimittels
AquaVac RELERA
Konzentrat zur Herstellung einer Tauchbadsuspension / Injektionssuspension für Regenbogenforellen
Zusammensetzung
Jeder ml des Impfstoffes (Konzentrat) enthält:
Wirkstoffe:
Yersinia ruckeri, Serotyp O1, Biotyp 1, Stamm Hagerman, inaktiviert induziert ≥ 75% RPS*
Yersinia ruckeri, Serotyp O1, Biotyp 2 (EX5), Stamm SP/07/24, inaktiviert induziert ≥ 75% RPS*
*RPS: relativer Prozentsatz überlebender Regenbogenforellen
Braune wässrige Suspension.
Zieltierart(en)
Regenbogenforelle (Onchorhynchus mykiss).
Anwendungsgebiet(e)
Aktive Immunisierung gegen die Rotmaulseuche (enteric redmouth disease, ERM) zur Verringerung der Sterblichkeit verursacht durch Hagerman-Typ-I- und EX5-Biotyp-Stämme von Yersinia ruckeri.
Tauchbadbehandlung:
Beginn der Immunität:
336 Tagesgrade (28 Tage bei einer Wassertemperatur von 12 °C) für Hagerman-Typ-I und EX5-Biotyp.
Dauer der Immunität:
6 Monate (205 Tage bei 12 °C) für Hagerman-Typ-I.
4 Monate (133 Tage bei 12 °C) für EX5-Biotyp.
Es ist zu beachten, dass die Schutzwirkung gegen EX5-Biotyp in dem angegebenen Zeitraum abnimmt.
Intraperitoneale Behandlung (nur für Auffrischungsimpfungen):
Dauer der Immunität:
Die Immunitätsausbildung wurde nicht über 28 Tage (336 Tagesgrade) hinaus untersucht.
Gegenanzeigen
Keine.
Besondere Warnhinweise
Besondere Warnhinweise:
Nur gesunde Tiere impfen.
Nicht bei Wassertemperaturen unter 12 °C impfen.
Die minimal erforderlichen Gewichte der Fische vor Impfung sind einzuhalten (siehe Dosierung und Art der Anwendung).
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die sichere Anwendung bei den Zieltierarten:
Während der Behandlung Stress für die Fische sowie Temperaturschwankungen vermeiden, insbesondere zwischen der Impfsuspension und dem Wasser des Haltungsbereichs.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Bei der Handhabung des Tierarzneimittels sollte der Anwender eine Schutzausrüstung bestehend aus geschützten Nadeln oder Nadelabdeckungen verwenden.
Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
Fortpflanzungsfähigkeit:
Nicht an Laichfische bzw. zum Laichen vorgesehene Fische verabreichen.
Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen:
Es liegen keine Informationen zur Unschädlichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffes bei gleichzeitiger Anwendung eines anderen Tierarzneimittels vor. Ob der Impfstoff vor oder nach Verabreichung eines anderen Tierarzneimittels angewendet werden sollte, muss daher von Fall zu Fall entschieden werden.
Überdosierung:
Nach Anwendung einer doppelten Dosis des Impfstoffs mittels Tauchbadbehandlung oder intraperitonealer Injektion wurden keine anderen Nebenwirkungen beobachtet als unter Abschnitt „Nebenwirkungen“ beschrieben.
Wesentliche Inkompatibilitäten:
Nicht mit anderen Tierarzneimitteln mischen.
Nebenwirkungen
Regenbogenforelle (Onchorhynchus mykiss):
Sehr häufig (> 1 Tier / 10 behandelte Tiere): | Adhäsion bei Fischen1. |
1 Geringgradig (Speilberg Skala 1), hervorgerufen durch die Verabreichung der Injektion an der Injektionsstelle. Kann über 7 Wochen, aber in der Regel nicht länger als 3 Monate beobachtet werden.
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte zuerst Ihrem Tierarzt mit. Sie können Nebenwirkungen auch an den Zulassungsinhaber unter Verwendung der Kontaktdaten am Ende dieser Packungsbeilage oder über Ihr nationales Meldesystem (https://www.vet-uaw.de/) melden.
Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung
Die Grundimmunisierung sollte ausschließlich mittels Tauchbadbehandlung erfolgen. Für den Fall, dass eine Wiederholungsimpfung erforderlich ist, um die Immunität um weitere 28 Tage zu verlängern, sollte diese per Injektion erfolgen.
Die Ausbildung einer belastbaren Immunität ist von der Wassertemperatur abhängig.
Flasche vor Gebrauch schütteln.
Grundimmunisierung mittels Tauchbadbehandlung
(Fische mit einem Gewicht von mindestens 5 g)
Den Inhalt der Impfstoffflasche (1 Liter) mit 9 Litern sauberem und ausreichend oxygeniertem Wasser aus dem Aufzuchtbecken verdünnen.
Die Fische in geeigneten Teilmengen für 30 Sekunden in den verdünnten Impfstoff eintauchen.
Ein Liter Impfstoff (ergibt 10 Liter verdünnten Impfstoff) ist ausreichend zur Impfung von maximal 100 kg Fisch.
Wiederholungsimpfung mittels intraperitonealer Injektion
(Fische mit einem Gewicht von mindestens 12 g)
Der Impfstoff wird durch intraperitoneale Injektion in den ventralen Bereich (Bauchraum) kurz vor (anterior) den Bauchflossen verabreicht. Die Dosis beträgt 0,1 ml pro Fisch.
Die Fische sollten vor der Impfung anästhesiert werden.
Hinweise für die richtige Anwendung
Grundimmunisierung mittels Tauchbadbehandlung
Den Inhalt der Impfstoffflasche unmittelbar nach dem Öffnen verdünnen und die verdünnte Impfsuspension unmittelbar anwenden.
Wiederholungsimpfung mittels intraperitonealer Injektion
Der Impfstoff ist mit einem Mehrfachdosis-Injektionsapplikator zu verabreichen, der mit einem Mechanismus gegen Rückfluss ausgestattet ist, unabhängig davon, ob es sich um ein Handgerät oder ein automatisches System handelt.
Eine sorgfältige Injektionstechnik ist wichtig, um Nebenwirkungen zu minimieren.
Wartezeiten
Null Tagesgrade.
Besondere Lagerungshinweise
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Kühl lagern und transportieren (2 °C – 8 °C).
Nicht einfrieren.
Vor Licht schützen.
Sie dürfen dieses Tierarzneimittel nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfalldatum nach „Exp.“ nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen/Anbruch der Primärverpackung: 5 Stunden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung
Arzneimittel sollten nicht über das Abwasser entsorgt werden.
Nutzen Sie Rücknahmesysteme für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder daraus entstandener Abfälle nach den örtlichen Vorschriften und die für das betreffende Tierarzneimittel geltenden nationalen Sammelsysteme. Diese Maßnahmen dienen dem Umweltschutz.
Fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker, wie nicht mehr benötigte Arzneimittel zu entsorgen sind.
Einstufung von Tierarzneimitteln
Tierarzneimittel, das der Verschreibungspflicht unterliegt.
Zulassungsnummern und Packungsgrößen
Zul.-Nr.: PEI.V.03634.01.1
Packungsgröße:
1000 ml
Datum der letzten Überarbeitung der Packungsbeilage
10/2024
Detaillierte Angaben zu diesem Tierarzneimittel sind in der Produktdatenbank der Europäischen Union verfügbar (https://medicines.health.europa.eu/veterinary).
Weitere Informationen
Nur zur Behandlung von Tieren.