Klinik beim Huhn
Der Verlauf einer Infektion wird zum einen von der Erregervirulenz, dem Infektionsdruck und der aufgenommenen Erregermenge bestimmt. Zum anderen ist er von Alter und Immunstatus der Tiere abhängig. Je jünger, desto größer die Empfänglichkeit. Weiterhin begünstigen ungünstige Umweltbedingungen (schlechtes Stallklima, Umstallungen, interkurrierende Infektionen, Parasitosen, Immunsuppression, Management) das Angehen einer Infektion und den Krankheitsverlauf (Leyk und Piontkowski 2006).
Bei wenigen Tagen alten Küken führt die orale Infektion nach einer Inkubationszeit von 3-5 Tagen auf Grund der noch nicht entwickelten Darmflora sehr schnell zur Erregeransiedlung im Magen-Darm-Trakt mit nachfolgender Ausbreitung in innere Organe. Dies führt nicht selten zu klinischen Symptomen wie gestörtem Allgemeinbefinden, verstärktem Wärmebedürfnis, Müdigkeit, gesträubtem Gefieder, Durchfall und u.U. sogar zu entzündlichen Umfangsvermehrungen im Bereich der Gelenke sowie zu Störungen des zentralen Nervensystems (ZNS). Todesfälle sind vor allem bei Jungtieren nicht selten. Überlebende Tiere können die Erreger anschließend wochenlang symptomlos ausscheiden (Leyk und Piontkowski 2006). In der Regel verläuft die Erregerausscheidung intermittierend.
Es kann aber auch bei älteren Tieren zu einer Erregeransiedlung im Verdauungstrakt, insbesondere in den Blinddärmen kommen. Diese verläuft jedoch i. d. R. ohne klinische Symptome. In infizierten Elterntierherden kann es zu einem Legeabfall, einer verminderten Fruchtbarkeit und einer verringerten Schlupfrate kommen. Auf jeden Fall sind auch diese Tiere in aller Regel über mehrere Wochen Erregerausscheider (Methner 2005).
Bei Legehennen wirkt sich eine Salmonelleninfektion dagegen weder auf die Legeleistung noch die Eiqualität oder das Allgemeinbefinden negativ aus (Leyk und Piontkowski 2006). |