Häufig gestellte Fragen
An welchen Krankheitsbildern ist PCV2 vermutlich beteiligt?
Eine Beteiligung von Porcinen Circoviren (PCV) an dem Postweaning Multisystemic Wasting Syndrom (PMWS) und dem Porcinen Dermatitis Nephropathie Syndrom (PDNS) gilt als gesichert. Weiterhin wird eine Beteiligung an der Porcinen nekrotisierenden und proliferativen Pneumonie (PN ), dem Porcinen Respiratory Disease Complex (PRDC), dem Sow Abortion and Morality Syndrome (SAMS) sowie der PCV2 assoziierten granulomatösen Enteritis und der Myoclonia congenita angenommen.
In welchem Alter treten bei Schweinen hauptsächlich klinische Symptome durch PCV2-Infektionen auf?
Durch PCV2-Infektionen hervorgerufene klinische Symptome und Krankheitsbilder treten vor allem bei Tieren im Alter zwischen der 8.-21. Lebenswoche, also am Ende des Flatdecks und während der Mast auf. In letzter Zeit ist eine zunehmende Verlagerung nach hinten zu beobachten.
Was versteht man unter PCVD/PCVAD?
Die Abkürzungen stehen für die englischen Begriffe Porcine Circo Virus Disease oder Porcine Circovirus associated Diseases, also Erkrankungen, die mit einer Infektion mit PCV2 in Zusammenhang gebracht werden.
Wie wird das Virus übertragen bzw. breitet es sich aus?
Die Infektion mit PCV2 erfolgt i.d.R. über den Nasen-Rachen-Raum, entweder als Tröpfcheninfektion durch den Kontakt von Tier zu Tier oder durchaus auch aerogen über die Luft. Weiterhin wird das Virus über alle Körpersekrete, Kot, Urin und Sperma ausgeschieden und die Feten können sich außerdem über die Plazentar (Mutterkuchen) bei der Sau infizieren.
Kann der Infektionszeitpunkt labordiagnostisch eingegrenzt werden?
Ja. Durch einen ELISA-Test (Ingezim) kann der Infektionszeitpunkt bestimmt werden. Dieser bedient sich des Nachweises sowohl von spezifischen IgM- Antikörpern gegen PCV2, die unmittelbar nach der Infektion ansteigen, als auch der zugehörigen IgG- Antikörper, die später, aber dafür lang anhaltend gebildet werden. Diese beiden Antikörperfraktionen werden dann ins Verhältnis gebracht und ermöglichen so eine Bestimmung des Infektionszeitpunktes.
Warum ist es wichtig, den Infektionszeitpunkt zu kennen?
Die Bestimmung des Infektionszeitpunktes ist wichtig, um den optimalen Impfzeitpunkt zu definieren. Optimal ist der Impfzeitpunkt zwei Wochen vor dem erwarteten Infektionszeitpunkt, damit die Tiere noch eine wirksame Immunität aufbauen können.
Was für Impfstoffe stehen zur Verfügung?
Derzeit stehen drei Ferkelimpfstoffe und ein reiner Sauenimpfstoff zur Verfügung.
Während die Ferkelimpfstoffe bei den Impflingen eine aktive Immunität hervorrufen, schützt der Sauenimpfstoff die Ferkel indirekt durch eine erhöhte Konzentration maternaler Antikörper, die zuvor durch die Impfung der Sau ausgebildet wurden und die die Ferkel mit dem Kolostrum aufnehmen, maximal bis zur 6. Lebenswoche gegen PCV2. Bei der Auswahl des Impfstoffes ist zu bedenken, dass sich der Infektions- und Erkrankungszeitraum immer weiter nach hinten verlagert und die maternalen Antikörper nur eine begrenzte Halbwertzeit besitzen, so dass sich der Schutz der Ferkel mit zunehmendem Alter verringert.
Welches sind die Merkmale des PCV2-Ferkelimpfstoffs der Firma Intervet?
Bei dem PCV2-Impfstoff der Firma Intervet handelt es sich um einen Totimpfstoff, der spätestens 14 Tage nach der Impfung eine belastbare Immunität induziert. Zudem wird der PCV2-Impfstoff der Firma Intervet mit einer Injektionsmenge von 2 ml verabreicht. Dieses stellt die gängige Dosierung in der Schweinepraxis dar. Somit ist hohe Anwendungssicherheit gegeben. Gerade bei Totimpfstoffen ist eine ausreichende Antigenmenge die Voraussetzung für den Impferfolg.