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Das porcine Circovirus vom Typ 2 (PCV2) ist ein sehr kleines und sehr widerstandsfähiges Virus, das seit Anfang der 90er Jahre weltweit große wirtschaftliche Verluste in der Schweineproduktion verursacht. Die Verluste treten vor allem in der Flatdeck- und Mastphase durch Kümmern, schlechte Futterverwertung, höhere Futterkosten und erhöhte Mortalitätsraten wie beim Postweaning Multisystemic Wasting Syndrom = PMWS) auf. Aber auch das gerade in jüngster Zeit vermehrt in Deutschland und anderen Ländern der EU auftretende Porcine Dermatitis Nephropathie Syndrom (PDNS) wird mit PCV2 in Zusammenhang gebracht, wobei PDNS oft in Betrieben mit PMWS auftritt. Immunologische Untersuchungen lassen darauf schließen, dass eine Infektion mit PCV2 eine wirkungsvolle Immunantwort der Tiere verhindert.

Eine alleinige Infektion mit PCV2 führt jedoch nicht zur Ausbildung von Krankheitssymptomen. Dazu sind auch so genannte Kofaktoren wie Koinfektionen mit anderen infektiösen Erregern (v.a. PRRSV, porcines Parvovirus, Mycoplasma hyopneumoniae) oder nicht infektiöse Faktoren wie zu hohe Belegungsdichte, mangelnde Hygiene, Zurückstallen, Mischen von Tiergruppen oder andere Formen von Stress notwendig.

Die Infektion mit den porzinen Circoviren erfolgt i.d.R. über den Nasen-Rachen-Raum, entweder als Tröpfcheninfektion, durch den Kontakt von Tier zu Tier oder durchaus auch aerogen. Das Virus wird über alle Körpersekrete, Kot, Urin und Sperma ausgeschieden.

Es besteht die Möglichkeit, Ferkel gegen PCV2 zu impfen. Dafür steht ein Totimpfstoff der Firma Intervet zur Verfügung, der eine Immunität von 22 Wochen hervorruft. Der optimale Impfzeitpunkt kann durch die Bestimmung des Infektionszeitpunktes mittels ELISA – Test (Ingezim® lgM/lgG) im Bestand ermittelt werden.

Da das Auftreten PCV2-assoziierter Erkrankungen jedoch auch maßgeblich von verschiedenen Kofaktoren abhängt, müssen auch die möglichen Begleiterreger bekämpft, sowie Haltung und Management optimiert werden. Dafür hat sich das so genannte 20-Punkte-Programm nach Madec bewährt.