Impfungen
Ziel von Impfungen ist es, das Immunsystem „schonend und vorsichtig“ auf den Kontakt mit speziellen Erregern vorzubereiten, so dass es im „Ernstfall“ durch eine ausgeprägte sekundäre Immunantwort effektiver und schneller reagieren kann.
Derzeit sind vier PCV2-Impfstoffe europaweit zugelassen, ein reiner Sauenimpfstoff und drei Ferkelimpfstoffe, die sich in der Anzahl der notwendigen Impfungen, im Impfzeitpunkt und in der Dauer der induzierten Immunität unterscheiden.
Während der Sauenimpfstoff die Ferkel während der Aufzuchtphase durch einen passiven Schutz (maternale Antikörper) bis maximal zur 6.-10. Lebenswoche vor PCVD-Erkrankungen schützen soll, induzieren die Ferkelimpfstoffe je nach Hersteller eine länger anhaltende, aktive Immunität bei den Impflingen, in dem sie die Bildung von Antikörper bewirken. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Verschiebung der Erkrankungsfälle Richtung Mittel- und Endmast von Vorteil, da der passive Schutz durch maternale Antikörper mit zunehmendem Alter abnimmt und zum Zeitpunkt der Infektion (Siehe Kapitel „PCV2 assoziierte Erkrankungen“) nicht mehr wirksam ist. Durch die Aufnahme maternaler Antikörper geimpfter Sauen mittels Kolostrum sind die Ferkel maximal bis zur 10. Lebenswoche passiv geschützt (Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit).
Durch die Verlagerung der Krankheit nach hinten, konnten zum Teil auch bei Ferkeln geimpfter Sauen gegen Ende der Aufzucht bzw. in Vor- und Endmast das PMWS-typische Kümmern oder die PDNS symptomatischen Flecken beobachtet werden. Die Tiere müssen dann trotz Impfung wieder häufiger gegen Lungen- und Durchfallerkrankungen behandelt werden und die Gruppen wachsen stark auseinander (Top Agrar Sonderdruck 2008).