Lexikon

BegriffErläuterung
ACTH-StimulationstestTest zur Diagnostik einer Nebennierenrindeninsuffizienz.
Durch die Injektion von synthetisch hergestelltem ACTH wird die Aktivität der Nebennierenrinde durch die Messung des Serumcortisolspiegel vor und nach der Injektion bestimmt. Sinnvoll ist eine gleichzeitige Bestimmung des Serum-ACTH-Spiegels, um zwischen primärer und sekundärer Nebennierenrindeninsuffizienz differenzieren zu können.
AkantholyseAuflösung des Zellverbandes der hornbildenden Zellen (Keratinozyten) im Stratum spinosum der Epidermis.
Aminoglykosid-AntibiotikumStark bakterizid wirkendes Antibiotikum, das die Proteinbiosynthese der Bakterien hemmt und zur Synthese von  fehlerhaften Proteinen führt, die dann den Untergang des Bakteriums, z.B. durch die Zellwandlyse bewirken.  Sie wirken vor allem gegen gramnegativen Enterobakterien und Pseudomonas aeruginosa sowie gegen grampositive Staphylokokken. Gegen anaerobe Bakterien sind sie wirkungslos.
Zu den Aminoglykosid-Antibiotika zählen u.a. Gentamicine, Kanamycin und Streptomycin.
AnamneseVorbericht;
Erfragen der Angaben zu Herkunft, Haltung, Fütterung, Nutzung, Verhalten und Besonderheiten, um die Erkrankung des Tieres zu ermitteln, inklusive der Erfragung vorangegangener Behandlungen. Teil einer systematischen Untersuchung.
AntimykotiumArzneimittel, das zur Behandlung einer Pilzinfektion (Mykose) eingesetzt wird.
ApokrinEigenschaft exokriner Drüsenzellen. Diese können ihr Sekret zusammen mit Teilen des Zytoplasmas und Teilen der Zellmembran an äußere oder innere Oberflächen abgeben.
ÄtiologieDie Lehre von der Krankheitsursache. Der Begriff wird aber im weitesten Sinne auch für die Ursache selbst gebraucht.
Atopische DermatitisAllergisch bedingte Hauterkrankung bei Hunden, die durch intensiven Juckreiz gekennzeichnet ist und im weiteren Verlauf zu schweren Hautveränderungen führen kann. Es scheint eine genetisch bedingte Rassedisposition für Boxer, Dalmatiner, English Setter, Golden Retriever, Irish Setter, Labrador Retriever, Lhasa Apso, Shar-Pei, Shih-Tzu und verschiedene Terrierrassen zu bestehen. Die Erkrankung wird nach dem Hautkontakt mit einem Allergen über eine allergische Reaktion vom Sofort-Typ hervorgerufen, die durch Immunglobulin E vermittelt wird.
BakterizidBakterien tötend
Circulus vitiosusTeufelskreis bzw. fehlerhafter Kreislauf;
Es handelt sich um einen Regelkreis mit positiver Rückkopplung, durch die die Höhe der geregelten Größe weiter gesteigert wird. Eine Normalisierung ist erst möglich, wenn der Kreislauf unterbrochen wird.
DermatoseHauterkrankung
DermisLederhaut (Corium)
DetritusZell- und Gewebetrümmer. Breiige, körnige, oft fetthaltige Überreste zerfallener Zellen und Gewebe. Besonders große Mengen kommen im Lochialfluss bei gestörtem Puerperium vor.
EffloreszenzSammelbegriff für krankhafte Hautveränderungen, die in primäre und sekundäre Veränderungen eingeteilt werden können.Zu den primären gehören u.a.Macula, Papula, Nodulus, Nodus, Vesicula, Bulla, Pustula und Urtica.
Im Bereich der  sekundären sind es u. a. Squama, Crusta, Erosion, Ulcus und Zyste.
EndokrinopathienOberbegriff für Erkrankungen einer Hormon produzierenden (endokrinen) Drüse mit resultierender Störung der Hormonproduktion u. –regulation mit unterschiedlich starker Auswirkung auf den Gesamtorganismus (abhängig vom betroffenen Hormon) .
EpithelGeschlossene Zellverbände, die
1. als Oberflächen- oder Deckepithel die Körperoberfläche und alle inneren Oberflächen auskleiden,
2. als Drüsenepithel im Dienste der Sekretion oder
3. als Sinnesepithel der Reizaufnahme dienen.
Sie gehen aus allen drei Keimblättern hervor.
Das Oberflächenepithel wird nach morphologischen Kriterien eingeteilt in
1. einschichtiges Epithel
2. mehrstufiges Epithel
3. mehrschichtiges Epithel.
Extrinsischvon außen her (angeregt), außerhalb, exogen
FibroseStarke Bindegewebsvermehrung in Organen oder Geweben, meist als Vernarbungsvorgang mit starker Bindegewebsbildung nach interstitiellen Zellinfiltrationen, hervorgerufen durch Entzündungen. Histologisch ist dieses Gewebe zellarm und straff-faserig.
FibrosierungKrankhafte Vermehrung des Bindegewebes.
FluorchinoloneZu den Gyrasehemmern gehörende Antibiotika, die sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin verwendet werden.  Im Gegensatz zu anderen Gyrasehemmern besitzen sie jedoch ein breiteres Wirkungsspektrum.
FungizidPilze oder ihre Sporen abtötend oder ihr Wachstum für eine bestimmte Zeit verhindernd.
GalenikLehre von der Herstellung von Arzneimitteln.
Sie umfasst die „Verarbeitung“ eines medizinischen Wirkstoffs zu einem  Arzneimittel. Dazu gehören neben der Wahl der Darreichungsform und der Auswahl der Hilfsstoffe auch die gebrauchsfertige Verpackung sowie die technische Prüfung.
Gram negativIn der Gram-Färbung rot gefärbte Bakterien. Die Gram-Färbung ist eine in der Bakterio- und Histologie verwendete Differenzierungsfärbung, die auf der Anwesenheit bestimmter Zellwandkomponenten der Bakterien beruht.
Gram positivIn der Gram-Färbung blau gefärbte Bakterien.
GranulozytenZu den Leukozyten gehörende vielgestaltige Zellen mit charakteristischer Zytoplasmagranula.
Sie besitzen die Fähigkeit zur Phagozytose, zum Anhaften (Adhärenz) an das Gefäßendothel und zum Einwandern in Gewebe. Einteilung entsprechende ihrer Anfärbbarkeit in neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten. Sie gehören neben den Lympho- und den Monozyten zu den Leukozyten (weiße Blutkörperchen).
Hepatokutanes SyndromErkrankung der Leber und der Haut von Hunden. In der Regel dominieren jedoch die Haut- und Pfotenveränderungen, denen jedoch eine Stoffwechselfunktionsstörung  der Leber zugrunde liegt.  Es kommt zu einem vermehrten Abbau von Aminosäuren, einem essentiellen Bestandteil der Haut.  Hautveränderungen treten vor allem in Form einer massiven Ballenhyperkeratose und Entzündungen von mechanisch stark beanspruchten Stellen wie Lippen, Ohrmuscheln, Ellenbogen, Fersen und Liegeschwielen auf.
Meist sind die betroffenen Tiere älter als 10 Jahre.
HidradenitisBakterielle Entzündung der Schweißdrüsen unter Ausbildung kleiner Abszesse. Ihr liegt meist eine Verlegung des Ausführungsgangs der apokrinen Drüse zugrunde, wodurch  eine bakterielle Infektion begünstigt wird.
HyperkeratoseVerhornung der Haut.
Absolute, d.h. durch tatsächliche Dickenzunahme des Stratum corneum der Haut oder relative (scheinbare) Verdickung, die durch ein Dünnerwerden der darunterliegenden Epidermisanteile verursacht wird.
HyperplasieVergrößerung eines Gewebes oder Organs durch vermehrte Zellteilung. Sie ist deutlich von der Hypertrophie zu unterscheiden, bei welcher das Organ durch Vergrößerung seiner einzelnen Zellen an Größe zunimmt.
HypersensivitätsreaktionAllergien; Überempfindlichkeitsreaktionen
HypothyreoseMangelzustand, der durch eine unzureichende Sekretion der Schilddrüsenhormone entsteht.
ImmunopathieAllgemeiner Begriff für Krankheiten, die durch eine Störung des Immunsystems hervorgerufen werden, z. B. Autoimmunkrankheiten.
Intrinsischvon innen her kommend
KeratinozytenHornbildende (Keratin) Zellen ist der in der Epidermis (Oberhaut).
KortikosteroidSammelbegriff für Steroidhormone der Nebennierenrinde (NNR) mit 21 C-Atomen. Sie sind von den Gluko- und Mineralokortikoiden abzugrenzen.
LymphozytenZu den Leukozyten gehörende Blutzellen. Man unterscheidet T- und B-Lymphozyten, die unterschiedliche immunologische Aufgaben zu erfüllen haben.
Maligne, Malignitätschädlich, gefährlich, bösartig
Verwendung im medizinischen Sprachgebrauch zur Benennung eines bösartigen Krankheitsverlaufes und insbesondere zur Bezeichnung bösartiger Geschwülste.
(Gegensatz: benigne)
MazerationQuellung oder Aufweichung eines Gewebes aufgrund von längerem Kontakt mit Flüssigkeiten/Exkreten.
MetabolischIm Stoffwechsel entstanden; auf den Stoffwechsel beziehend.
MetabolismusStoffwechsel.
Darunter versteht man die Aufnahme, den Transport und die chemische Umwandlung von Stoffen in einem Organismus sowie die Abgabe von Stoffwechselendprodukten an die Umgebung.
MometasonWirkstoff aus der Gruppe der Kortikosteroide, der als Entzündungshemmer in der Human- und Veterinärmedizin (topische Anwendung) zum Einsatz kommt.
MykoseEine durch Pilze hervorgerufene Infektionskrankheit
NebennierenrindensuppressionNebennierenrindeninsuffizienz.Unterfunktion der Nebennierenrinde, die Steroid- und Mineralokortikoide synthetisiert. Es wird zwischen einer primären, sekundären und tertiären Nebennierenrindeninsuffizienz unterschieden.
NekroseAbsterben von Zellen und Gewebe
NeoplasieNeubildung von Gewebe, Geschwulst
Ödem1. Gewebsschwellung, hervorgerufen durch die Einlagerung von Wasser in das Gewebe bei erhöhtem hydrostatischen Druck (Stauungsödem) oder erniedrigtem kolloidosmotischen Druck.
2. Zellödem durch vermehrte Wasseraufnahme nach Membranschäden.
Opportunistische Keime/ErregerMikroorganismen, die nur nach Zusammenbruch der Wirtsabwehr eine Erkrankung hervorrufen können.
OrbifloxazinFluorchinolon der 3. Generation. Ein sowohl gram positive wie gram negative Keime abtötendes Antibiotikum. Seine bakterizide Wirkung ist konzentrationsabhängig und beruht auf der  Hemmung der Enzyme  DNA-Topoisomerase II  (DNA-Gyrase)  und DNA-Topoisomerase IV,  die  für  die  Synthetisierung und Erhaltung der bakteriellen DNA notwendig sind. Dieses führt zu einer Unterbrechung  der  Bakterienzellteilung  und  bedingt  so  einen  raschen  Zelltod. 
OtoskopieBetrachtung/Untersuchung  des äußeren Gehörganges und des Trommelfells mit Hilfe eines Ohrtrichters oder eines Otoskops.
OtotoxischDas Gehör oder den Gleichgewichtssinn schädigend; die Ototoxizität betreffend.
PathologischKrankhaft;
Gegenteil zu physiologisch.
Pemphigus foliaceusHautkrankheit aus der Gruppe der blasenbildenden Autoimmundermatosen, die mit einer Blasenbildung in den oberen Schichten der Epidermis einhergeht. Sie wird durch Autoantikörper gegen Desmoglein 1 ausgelöst.
PhagozytoseMit amöboider Bewegung einhergehende Aufnahme fester Partikel in das Zellinnere von Phagozyten (Monozyten/Makrophagen, Granulozyten) mit anschließendem intrazellulärem Abbau. Unverdauliche Substanzen können im Zytoplasma der Phagozyten gespeichert bzw. auf dem Weg der Exozytose wieder ausgeschleust werden.
PlasmazellenZellen des Immunsystems, die der Produktion und Sekretion von Antikörpern dienen.
PosaconazolBreitband-Triazolantimykotikum mit fungizider Wirkung durch die selektive  Hemmung des Enzyms  Lanosterol-14-Demethylase  (CYP51),  das  in  Hefen  und Fadenpilzen an der Ergosterin-Biosynthese  beteiligt  ist. 
PrädispositionKrankheitsbereitschaft;
Verfassung des Körpers, bei einer entsprechenden Exposition mit schädigenden oder krankmachenden Einflüssen durch Ausbildung einer Krankheit zu reagieren. Es wird zwischen ererbter, angeborener und erworbener Disposition unterschieden.
PrävalenzHäufigkeit, mit dem eine bestimmte Krankheit (oder ein bestimmtes Merkmal) in einer bestimmten Bevölkerung (Population) zu einem definierten Zeitpunkt vorkommt.
ProgressivStufenweise fortschreitend.
ProliferationWucherung, Zunahme von Gewebe durch vermehrte Zellteilung (Hyperplasie), Geschwülsten und/oder Entzündungen.
SystemischBezeichnet in der Medizin:
1. Eine mehrere Organe betreffende Art von Erkrankung.
2. Die Aufnahme von Arzneistoffen über das Blut- und/oder Lymphsystem.
TopischÖrtlich, äußerlich
UlzerationTiefreichende, umschriebene Defekte (Geschwüre) der Haut oder der Schleimhaut.
VaskularisationProzess der Neubildung kleiner Blutgefäße bzw. die Versorgung eines Gewebes mit Gefäßen und Blutkapillaren (Gefässeinsprossung).
ZytologieZelllehre.In der Medizin wird dieser Begriff eher für die Untersuchung von Zellen und die Zelldiagnostik verwendet.