Eigenschaften
Damit sich bei Hühnern eine schützende Immunität ausbildet, müssen die Tiere lebende, sporulierte Oozysten aufnehmen, die im Wirt ihren Entwicklungszyklus (Details siehe Kapitel 2.1 Kokzidiose bei Hühnern LINK) durchlaufen. Tote Oozysten führen nicht zur Ausbildung einer Immunität. Dies gilt auch für Totimpfstoffe (Williams 1992).
Nach der Impfung mit einem attenuiertenLebendimpfstoff bildet sich, ebenso wie nach einer natürlichen Infektion mit Feldviren, eine natürliche Immunität aus. Allerdings entwickeln sich zwischen den verschiedenen, für das Huhn pathogenen Eimeriaarten, keine Kreuzimmunitäten. Das bedeutet, das Huhn ist nur dann gegen alle pathogenen Eimeriaarten immun, wenn es sich zuvor mit allen diesen Eimeriaarten infiziert hat. Dem trägt der in Deutschland und der EU zugelassene attenuierte Lebendimpfstoff Rechnung. Er enthält die frühreifen Stämme aller der als pathogen für das Huhn anerkannten 7 Eimeria-Gattungen (E. averculina, E. brunetti, E. maxima, E. mitis, E. necatrix, E. praecox und E. tenella).
Details hierzu finden Sie im Kapitel „Kokzidiose bei Hühnern„.
Da es bei E. maxima eine ausgesprochen starke Antigenvariation zwischen den einzelnen Stämmen und Linien gibt, werden zur Herstellung des Lebendimpfstoffes frühreife Oozysten von zwei Linien dieser Art verwendet.
Während der Impfstoff, der zum Einsatz von Legehennen bestimmt ist, die Oozyten von insgesamt sieben frühreife, sporulierten Eimeria-Gattungen enthält, besteht der Impfstoff für Mastgeflügel nur aus den vier für junge Tiere (unter 10 Wochen) relevanten Arten.