Anwendung des Impfstoffes
Der Impfstoff wird den Küken einmalig zwischen dem 5. und 9. Lebenstag über das Trinkwasser verabreicht. Damit sich durch die Impfung ein wirksamer Schutz für die Dauer der gesamten Aufzucht- und Legeperiode entwickelt, ist die Boden- oder Einstreuhaltung Voraussetzung. Nur so ist die Wiederaufnahme der attenuierten Oozysten nach der Impfung gewährleistet, die für die Ausbildung einer zuverlässigen Immunität verantwortlich ist (Williams 1992). Zur aktiven Immunisierung von Broilerküken sollte der Impfstoff während der ersten 24-48 Stunden mit dem Futter verabreicht werden. Alternativ kann der Impfstoff aber auch bereits in der Brüterei auf die Küken gesprüht werden, wobei zur Verbesserung der Impfstoffaufnahme ein roter Lebensmittelfarbstoff beigefügt wird.
Der Einsatz des Impfstoffes hat den zusätzlichen Vorteil, dass resistente Feldkokzidien durch Impfkokzidien ersetzt werden, die gegenüber den verfügbaren Kokzidiostatika empfindlich sind. Außerdem verdrängen die Impfkokzidien die Feldkokzidien, da die Tiere frühzeitig eine Immunität aufbauen, die die weitere Vermehrung der Feldkokzidien verhindert.
Von Eimeriaart zu Eimeriaart unterschiedlich ist auch die Dauer, in der das Tier eine Immunität gegen den Parasiten nach der Erstinfektion ausbildet. Bei E. averculina dauert die Immunitätsausbildung zwei Vermehrungszyklen (ca. 2 Wochen), bei E. tenella drei Zyklen und bei E. necatrix und E. brunetti sogar vier Zyklen. Während dieser Zeit muss eine kontinuierliche Reinfektion gewährleistet sein.