Problem Resistenzbildung
Weiterhin bewirkt die Verfütterung solcher Futterzusatzstoffe, dass Kokzidien gegen die Antikokzidia Resistenzen entwickeln (Chapman 1998). Dies konnte Johnson (1927) bereits im Jahre 1927 zeigen. In der Regel ist eine schleichende Wirksamkeitsabnahme zu beobachten (Salisch und Siegmann 2005). Paganini (2005) beobachtet inzwischen insbesondere bei den Ionophoren eine reduzierte Wirksamkeit, wobei die Resistenzen nicht zwangsläufig mit einer klinischen Kokzidiose vergesellschaftet sind. Die verwendeten Antikokzidia müssen daher nach einiger Zeit gewechselt werden. Shuttle- bzw. Rotationsprogramme bei der Auswahl der Substanzen, die einen regelmäßigen Wechsel der eingesetzten Wirkstoffe vorschreiben, sollen der Entwicklung von Resistenzen entgegenwirken (Noppinger 2003, Peek und Landman 2005, Schubert 2005). Trotz der angewandten Rotationstechnik ist eine stetig zunehmende Resistenzentwicklung gegen die zur Verfügung stehenden Antikokzidia zu beobachten (Chapman und Hacker 1994, Chapman 1998, Salisch und Siegmann 2005), weshalb es nur noch begrenzt möglich ist, bei der Verwendung von Kokzidia die notwendige Pause einzuhalten.
Durch die Impfung gegen Kokzidiose konnte eine Verbesserung der Resistenzlage beobachtet werden. Das belegen Resistenztests, die 2007 und 2008 am Institut für Parasitologie der Universität Leipzig durchgeführt wurden.
Verbesserung der Resistenzlage von Feldkokzidien nach der Impfung
R: Resistent RS: Intermediär S: Empfindlich (sensibel)
Für Betriebe mit starken Kokzidiostatika-Resistenzproblemen bringt der Einsatz eines Kokzidioseimpfstoffes eine deutliche Verbesserung der Kokzidiosesituation. Zusätzlich ist die Resistenzlage nach 3 geimpften Durchgängen so verbessert, dass bei der Rückkehr zu den Kokzidiostatika mit einer guten Wirksamkeit, sowie den damit einhergehenden guten Mastleistungen gerechnet werden kann (Guillot 2008).
Darüber hinaus kann es bei Hühnern durch Kokzidiostatika zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Am häufigsten konnten in diesem Zusammenhang Mindergewichtszunahmen in Folge einer schlechten Futterverwertung beobachtet werden (Williams 1992). Weiterhin müssen bei der Verwendung von Futterzusatzstoffen stets eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bedacht werden.