Prädispositionen

Weltweit durchlaufen praktisch alle Hühner eine mehr oder weniger starke Eimerieninfektion. Bei der Kokzidiose des Huhnes handelt es sich jedoch typischerweise um eine Jungtiererkrankung (3. – 6. Lebenswoche), obgleich die Erreger eine ständige Bedrohung für jede Art der Geflügelhaltung sind (Noppinger 2003). Lediglich sehr junge Tiere sind weniger anfällig für eine Kokzidieninfektion, da in ein oder zwei Tage alten Küken die Exzystierung (siehe unten) ineffizient abläuft (Williams 1992). Ein Schutz durch maternale Antikörper besteht nicht.

Jedoch ist die Anfälligkeit gegenüber Kokzidieninfektionen bei den einzelnen Rassen und auch innerhalb der Population einer bestimmten Rasse unterschiedlich. Erhöhte natürliche Resistenz ist vererbbar (Lillehoj und Ruff 1987). Die Zucht resistenter Hühner ist jedoch noch nicht gelungen.

Durch die Haltung vieler Tiere auf kleinem Raum können infektiöse Erkrankungen häufig zu großen Verlusten im Tierbestand, und /oder zu starken Leistungseinbußen mit entsprechenden wirtschaftlichen Schäden führen. Für eine Infektion mit Kokzidien sind besonders Tiere in Bodenhaltung gefährdet (Guillot 2004, Salisch und Siegmann 2005, Schubert 2005). Die Haltung von bis zu 25.000 Tieren in einem Stall, in dem sie ständig Kontakt mit dem Kot der anderen haben, Temperaturen zwischen 28 und 30°C sowie eine relative hohe Feuchtigkeit herrschen, bietet optimale Bedingungen für eine rasche Verbreitung der Parasiten im gesamten Bestand (Schubert 2005).

Dafür sorgt auch der nur wenige Tage dauernde Vermehrungszyklus des Parasiten sowie die Tatsache, dass aus nur einer Oozyste hunderttausende Nachkommen entstehen können (s.u.). Auf der anderen Seite ist eine kontinuierliche Reinfektion mit den Oozysten notwendig, damit die Tiere eine wirksame Immunität ausbilden (Williams 1992). Dies ist bei der Festlegung der Bekämpfungsstrategien zu berücksichtigen.