Spulwürmer

Wie beim Hund sind auch Katzen häufig mit Spulwürmern befallen. In einer Untersuchung von Kotproben von 3167 Katzen wurde festgestellt, dass 24,3 % der Katzen mit Endoparasiten befallen waren. Hiervon wurden bei 26, 2 % der Tiere Spulwürmer und bei 51,6 % Giardien nachgewiesen. (Barutzki 2003). In einer anderen Untersuchung lag die Prävalenz von T. mystax bei Katzen in Deutschland sogar bei 11,3 Prozent (Coati et al. 2003). Katzen auf dem Land und mit Freilauf sind deutlich häufiger mit Spulwürmern infiziert als Katzen, die in der Stadt und/oder in der Wohnung gehalten werden (Coati 2002). Eine Untersuchung der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat andererseits ergeben, dass jedoch auch rund 18 Prozent der Katzen, die den Angaben ihrer Halter zu folge keinen Freigang haben, mit Spulwürmern infiziert sind. (Coati et al. 2003).

Die Infektion erfolgt direkt durch die orale Aufnahme von Eiern mit infektiösen Larven oder über paratenische Wirte wie Mäuse und Ratten. Während bei Katzen im Gegensatz zum Hund noch keine pränatalen Infektionen beobachtet wurden, konnte die Übertragung von infektiösen Larven mit der Muttermilch auch bei akut infizierten Kätzinnen in der späten Phase der Trächtigkeit beobachtet werden. Bei chronisch infizierten Tieren spielt dieser Infektionsweg keine Rolle.

Nach der Infektion wandern die Larven je nach Immunstatus der Katze vom Darm über Leber und Lunge, Luftröhre und Kehlkopf wieder in den Dünndarm, wo sie schließlich geschlechtsreif werden. Bei gut ausgeprägter Immunabwehr gelangen sie auf dem Blutweg in die Lunge und verteilen sich anschließen in verschieden Organen und der Muskulatur. Hier bilden sie spezielle Kapseln aus und begeben sich teilweise über mehrere Jahre in ein Ruhestadium. Erfolgt die Infektion über paratenische Wirte, wandern die Larven in die Magen- und Dünndarmwand ein. wo sie sich weiterentwickeln und anschließend in das Darmlumen zurückkehren.

Ein starker oder massiver Befall kann zu einer Entzündung der Darmschleimhaut mit breiigem Kot oder Durchfall, Erbrechen, einem aufgetriebenen Bauch, Gewichtsverlust, Flüssigkeitsverlust sowie zu einer Blutarmut führen. Das Fell ist dann struppig und ohne Glanz. Manchmal sind bei Kätzchen auch rachitische Erscheinungen und Wachstumsverzögerung zu beobachten. Vereinzelt kann es durch einen Massenbefall sogar zu einem Verschluss oder einer Ruptur des Darmes kommen. Außerdem sind Blutungen in Darm, Leber und Lunge auf Grund der Körperwanderungen der Larven möglich.
Ein gering- bis mittelgradiger Spulwurmbefall bleibt bei der erwachsenen, immunkompetenten Katze i.d.R. symptomlos. Mit zunehmendem Alter entwickeln Katzen auch eine Altersresistenz bzw. eine Immunität, die sie vor Reinfektionen schützt.