Hakenwürmer

Die Verbreitung der Hakenwürmer ist klimaabhängig. In Europa kommen bei Hunden vorwiegend Uncinaria stenocephala und Ancylostoma caninum vor. Eine Untersuchung von Hunden in Tierheimen in der Region Warschau in Polen waren zwischen 10 und 47 Prozent der Hunde mit U. stenocephala infiziert. Bei Haushunden in der Region Warschau betrug der Anteil 3-4 Prozent. Eine Untersuchung von Greyhound-Rennhunden in England ergab einen Anteil von 42 Prozent (Eckert 2000). In einer Untersuchung von Hunden in Deutschland wird die Befallsrate mit Ancylostomen mit 8,6 Prozent bei Endoparasiten-positiven Hunden angegeben (Barutzki 2003).

Die Infektion mit U. stenocephala erfolgt vorwiegend oral durch die Aufnahme infektiöser Larven. Außerdem ist auch eine Infektion über paratenische Wirte wie z.B. Nagetiere sowie galaktogen über die Muttermilch möglich (Näheres siehe Kapitel Wurmbefall bei Hund- und Katzenwelpen –> Link). Der Infektionsweg über die Penetration der Haut ist nur in Ausnahmefällen nachweisbar (Eckert 2000). Nach der Larvenwanderung, die sich nach dem Infektionsweg richtet, siedeln sich die Larven im Lumen des Dünndarmes an, wo sie ihren Entwicklungszyklus beenden und geschlechtsreif werden.

Die Infektion mit Ancylostomen kann sowohl über die Haut als auch oral erfolgen, jedoch kommt es auch hier nach einer oralen Infektion zu einem wesentlich stärkeren Befall als nach einer perkutanen Ansteckung (Eckert 2000).

Die beim Eindringen der Larven und die bei der Larvenwanderung entstandenen Schäden bestimmen das Krankheitsbild. Bei perkutaner Infektion kann es zu Juckreiz und einem Ekzem kommen. Durch die Lungenpassage und die damit einhergehenden Veränderungen in der Lunge kann Husten provoziert werden. Im Dünndarm heften sich die adulten 1-2 cm langen Hakenwürmer an die Schleimhaut und verursachen je nach Befallsstärke neben Durchfall und Wasserverlusten auch Blut- und Eiweißverluste. Der Grad der klinischen Erscheinungen einer Ancylostomose ist jedoch von der Befallsstärke, vom Alter und dem Ernährungszustand des Wirts sowie vom Immunstatus abhängig. Am stärksten erkranken junge Tiere ohne ausreichenden Immunitätsschutz und bei Eiweißmangelernährung.

Welpen sollten auf Grund der hohen Wahrscheinlichkeit einer galaktogenen Infektion bereits im Alter von 2 Wochen behandelt werden. Dadurch wird die Entwicklung der geschlechtsreifen Stadien und somit auch die Eiausscheidung verhindert. Wird ein Wirkstoff wie Fenbendazol verwendet, kann gleichzeitig die ovizide Wirkung ausgenutzt werden. Die Behandlung sollte regelmäßig während der Laktation wiederholt werden.