Verbreitung
Beim Hund gehören die Giardien zusammen mit den Spulwürmern zu den häufigsten Darmparasiten. In Europa wurden je nach Untersuchungsmethode und Population zwischen 0,3 und 36 Prozent patente Infektionen nachgewiesen (Tenter und Deplazes 2005). Barutzki (2001) hat durch Untersuchung von 6534 Hunden zwischen 1998 und 2001 eine Infektionshäufigkeit von 17,6 % Prozent in Deutschland festgestellt. Durch die Untersuchung von 8438 Kotproben von Hunden aus Deutschland wurde eine Befallsrate von 16,6 Prozent (Barutzki und Schaper 2003). Die Befallsrate bei Welpen und Junghunden kann laut Mehlhorn (1997) bis zu 50 Prozent betragen. Tenter und Deplazes (2005) beziffern sie sogar mit bis zu 70 Prozent.
Aber nicht nur das Alter, sondern auch die Haltungsform beeinflusst die Befallsrate. Werden viele Hunde gemeinsam gehalten, wie zum Beispiel in Zwingern oder Tierheimen, steigt das Ansteckungsrisiko (Dongus 2003). Nach der Einschleppung des Parasiten kann praktisch jedes Tier erkranken und die Zahl der patenten Infektionen kann bis zu 100 Prozent betragen (Mehlhorn 1997).
Bei Untersuchungen von 2234 Katzen in Deutschland fand Barutzki (2001) eine Prävalenz für Giardien von 10,2 Prozent. Durch die Kotuntersuchungen ergab sich eine Befallsrate von 12,6 Prozent (Barutzki und Schaper 2006). Von insgesamt 24,3 % der Endoparasiten-positiv getesteten Katzen war analog dem Hund jede zweite Katze mit Giardien befallen. Davon waren 75 % der Tiere jünger als ein Jahr. Eine weitere europäische Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover und IDEXX Laboratories (2006) zur Vorkommenshäufigkeit von Giardien in Deutschland ergab, dass 22 % der Hunde und 23 % der Katzen mit Durchfall mit Giardien infiziert waren. Dies zeigt die erhöhte Relevanz von Giardien bei Enteropathien von Hunden und Katzen. Für den Hund wurden vergleichbare Werte in vielen anderen europäischen Ländern nachgewiesen, während die Vorkommenshäufigkeit der Giardien bei der Katze in anderen europäischen Ländern stärker variierte (7 % – 26 %).